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KI als Perspektive für die Bildung

Aktualisiert: 4. Apr. 2022

Online-Diskussionsrunde der KU mit den Bundestagsabgeordneten Ronja Kemmer und Reinhard Brandl


Eichstätt - Die Welt digitalisiert sich zunehmend und die Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. Welchen Stellenwert die KI inzwischen in der schulischen Bildung einnimmt, ist daher eine spannende Frage, die im Rahmen einer hochkarätig besetzten Online-Diskussionsrunde erörtert wurde.


Eine Online-Diskussion mit den Bundestagsabgeordneten Ronja Kemmer (rechts) und Reinhard Brandl (Mitte) organisierten Petra Hiebl und Michael Köck vom neuen Lehr-Lern-Labor iLab. Dabei ging es um die Rolle Künstlicher Intelligenz in der Bildung. Sowohl Kemmer als auch Brandl sitzen für die CSU/CDU-Fraktion im Bundestag im Ausschuss für Digitales. Foto: Luff


Das Team um das neue Lehr-Lern-Labor iLab mit der stellvertretenden Vorsitzenden des Zentrums für Lehrerbildung Petra Hiebl und dem Leiter der Facheinheit Arbeitslehre und Wirtschaftsdidaktik Michael Köck hatte daher zwei ausgewiesene Experten eingeladen: Ronja Kemmer und Reinhard Brandl sitzen beide für die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und arbeiten zudem seit der neuen Legislaturperiode im Ausschuss für Digitales mit.


Nach einer Einführung in die Thematik durch Petra Hiebl gab Michael Köck ein erstes Impulsreferat und stellte die KI und ihre Voraussetzungen, aber auch ihre Problemfelder vor. Generell versteht man unter KI den Versuch, menschliche Intelligenz auf Maschinen zu übertragen. Dabei werden durch eine gezielte Wahrnehmung der Umwelt riesige Datenmengen generiert, die dann über Algorithmen Schlussfolgerungen für sinnvolles menschliches Handeln erlauben. Die Sammlung und Aufbereitung von Daten gehört also zu den Voraussetzungen für KI. Diese können auch bildungsbezogen sein und münden dann in sogenannte Learning-Analytics-Felder, die helfen sollen, den Lernprozess zu optimieren. So kann der Lehrende und der Lernende unterstützt und begleitet werden. Als Problemfelder dieses KI-Einsatzes gelten jedoch die ethisch problematische Mechanisierung von Bildung, die digitale Kompetenz des Bildungspersonals sowie Datenschutz und Datensicherheit.


Ronja Kemmer wies zunächst auf die hohe Akzeptanz von KI in unserem Alltag hin, wo sie etwa bereits bei der Hautkrebs-Früherkennung und intelligenten Verkehrsleitsystemen eingesetzt werde. Besonders wichtig sei es bei allen KI-Anwendungen aber, dass immer der Mensch im Mittelpunkt stehe, dem die neue Technologie dienen soll. Anders als etwa in China orientieren sich daher die hiesigen Vorgaben für KI an europäischen Werten und an einem ethischen Kompass. Ihre Kernthese formuliert Kemmer wie folgt: "Mit einem klugen Einsatz von KI sind schnellere und nachhaltigere Lernerfolge bei den Schülerinnen und Schülern möglich und es entstehen deutlich verbesserte Möglichkeiten für Integration und Inklusion." Sie verwies auf bereits erprobte KI-Anwendungen im Bildungsbereich, wie etwa den digitalen Stift, welcher die Schreibbewegungen präzise erfasst, oder intelligente Lehrbücher, die mittels Eyetracker Rückschlüsse auf Verständnisprobleme beim Lesevorgang erlauben.


Reinhard Brandl, der mit der AININ (Artificial Intelligence Network Ingolstadt GmbH) bestens vernetzt ist, positionierte sich als Weichensteller für die KI im Raum Ingolstadt: Bereits zehn Stiftungsprofessuren seien in diesem innovativen Bereich durch die Universität sowie die Hochschule und Stadt Ingolstadt und größere Unternehmen finanziert worden. Sein Ziel sei es, bis 2025 in der Region 120 KI-Wissenschaftler zu beschäftigen, um so ein interdisziplinäres Cluster zur Kompetenzvermittlung zu schaffen. Dabei sei er sich dessen bewusst, dass KI sowohl Arbeitsplätze verändern als auch vernichten kann. Als Dilemma benannte Brandl die Tatsache, dass KI zwar ungeheure Datenmengen verbrauche, personenbezogene Daten aber zugleich geschützt werden müssen. Aktuell sei die Schaffung eines einheitlichen Datenraums das wichtigste Projekt in der Region.

EK

Robert Luff

 
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